Einführung in die politische Kommunikation

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Der Online-Kurs konzentriert sich auf die Kommunikation als Schlüsselkomponente politischer Prozesse und auf die Verbindung zwischen Staat, Elite und Gesellschaft auf allen Ebenen ihrer Interaktion. Er gliedert sich in vier Module (ein Jahr). Jedes Modul ist einem bestimmten Thema gewidmet. Der Unterricht wird von Lehrern aus der Praxis erteilt.

In dem Kurs lernen die Studierenden die Rolle und die Merkmale der Kommunikation im politischen Bereich kennen, was die Quellen, Kanäle, Mittel und Instrumente der Information sind, wie die verschiedenen Arten des politischen Diskurses organisiert sind, was der Kampf innerhalb der Elite um die Kontrolle der Medien ist, wie GR-Spezialisten und politische Berater arbeiten und wovon der Erfolg politischer Kampagnen abhängt. Besonderes Augenmerk wird auf Fragen gelegt, die mit der Untersuchung der Möglichkeiten des Internet-Raums für Politiker und politisch aktive Bürger zusammenhängen. Der Kurs vermittelt den Studierenden sowohl vertiefte theoretische Kenntnisse als auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit Kommunikationsprozessen im politischen Raum, indem er verschiedene Lernformate einbezieht.

Ziel des Studiengangs

Ziel des Studiengangs ist es, die Kommunikation als Schlüsselkomponente politischer Prozesse zu studieren, die für die Arbeit von Fachleuten, deren Tätigkeit sich auf das Informationsmanagement im politischen Bereich konzentriert, wesentlich ist. Der Kurs vermittelt den Studierenden, wie Informations- und Kommunikationsprozesse in der Politik gemanagt werden, welchen Stellenwert Marketing und Beratung in der öffentlichen Verwaltung haben, welche Rolle Medienberatung, soziologische Beratung, Imageberatung und Redenschreiben dabei spielen, wie quantitative und qualitative Forschungsmethoden in der Politik eingesetzt werden, wovon der Erfolg politischer Kampagnen abhängt, welche Ansätze und Modelle des Wahlverhaltensmanagements es gibt.

Geplante Lernergebnisse

  • Kennt die Geschichte der Entwicklung der politischen Kommunikation in dem betreffenden Land, die wichtigsten Richtungen und Ansätze zu ihrer Erforschung.
  • Kennt das deutsche politische System sowie die Besonderheiten der Wahltechnologie im deutschen politischen Prozess.
  • Kann das Konzept der „integrierten Kommunikation“ in politischen Kampagnen anwenden.
  • kennt die Besonderheiten der Medienkommunikation im politischen Raum. Ist in der Lage, die Möglichkeiten der Medien im Rahmen verschiedener politischer Aufgaben zu nutzen und mit Journalisten zu interagieren.
  • Kennt die Spezifika der Genres des politischen Diskurses. Weiß, wie man politische Texte verfasst.
  • Kann „flexible“ Methoden der soziologischen Forschung für politische Zwecke nutzen.
  • Ist in der Lage, die in einer politischen Kampagne verwendeten Instrumente zu erkennen und das notwendige Arsenal für die geplante politische Kampagne auszuwählen.

Programm des Kurses

Thema 1: Politische Kommunikation und Politikberatung durch das Prisma der Länder und Epochen.

  • Überlegungen zu Machiavellis Lehren in Politik und Kommunikation: das unvermeidliche kleine Übel und die mögliche Rache als Dilemma (das große und das kleine Übel: wie man unpopuläre Maßnahmen verkauft); warum Angst in der politischen Kommunikation fast immer besser ist als Liebe (wie Herrscher ihrem Volk Angst machen);
  • Das Volk und der Souverän: Wie man die Natur der Kommunikation und die Natur der Macht besser verstehen kann; Zaudern als Übel in der politischen Kommunikation; Vorstellungen von einem besseren Herrscher als Mittel zur Ablösung des Amtsinhabers (Politik des Wandels).
  • Öffentlichkeitsarbeit und Propaganda als Modelle der politischen Kommunikation.
  • Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Beratung in der öffentlichen Verwaltung: Gemeinsamkeiten und Unterschiede (R. Lofer, H. Sheldi).
  • Das „Agenda“-Modell: Nachrichtenbildung und -management.
  • Politische Beratung bei Wahlen als eine Form der Machtkommunikation (L. Sabato, D. Nimmo).
  • Ursprung und Entwicklung der Beratung: vom ersten Unternehmen zur globalen Industrie (R. Friedenberck, J. Napolitan).

Thema 2: Politische Kommunikation in Deutschland.

  • Die deutsche politische Palette.
  • Die Rolle der Ideologie in der Politik.
  • Arten von Wahlsystemen: welche Systeme und warum waren für die deutschen Behörden in den verschiedenen historischen Phasen günstig.
  • Das deutsche Wahlsystem heute.
  • Wahlkampf: die wichtigsten Phasen und Verfahren.
  • Wahltechnologien: Wie man durch Kommunikation Macht gewinnt und behält.
  • Medien-, Werbe-, Rechts- und „Feld“-Technologien eines politischen Beraters.
  • Arten der Wahlkampfarbeit: auf der Suche nach dem optimalen Modell (soziologische Beratung, Medienberatung, Direktwerbung, digital oder Tür-zu-Tür).

Thema 3: Das Konzept der „integrierten Kommunikation“ im Wahlkampf.

  • Technologischer Mix als Verhältnis von Werbung, Medien, „Feld“ und legalen Wegen der Machtübernahme.
  • Entwicklung der Technologien: von Werbung und Hintergrundprojekten zu Kampagnen und spezialisierten Projekten.
  • Die technologische Vielfalt am Anfang und am Ende einer politischen Kampagne: von der Anerkennung bis zur Unterstützung.
  • Kampagnenstrategie, Kreativität und Budget als Mittel zur Festlegung des Technologiemixes.

Thema 4 – Medienkommunikation in der Politik.

  • Die Kunst, Nachrichtenwert zu schaffen: Wie man die Informationsinitiative ergreift oder gewinnt.
  • Agenda-Setting: Schlüsselthemen.
  • Medien und digitale Werkzeuge einer politischen Kampagne.
  • Den Wählern in den Medien und den sozialen Netzwerken den eigenen Diskurs aufzwingen.
  • Die Rolle der Intrige in einem Wahlkampf.
  • Die Blogosphäre als spezifische Form der politischen Kommunikation.
  • Die Positionierung von Führungskräften in den Medien und sozialen Netzwerken: die grundlegenden Bilder und Bedeutungen.
  • Informelle Kommunikation als Mittel zum Aufbau von Beziehungen zu Eigentümern, Redakteuren, wichtigen Journalisten und Bloggern: zahlen oder nicht zahlen.
  • Die Unzuverlässigkeit von PR-Instrumenten. Gegenpropaganda in den Medien und im Internet: Zusammenarbeit mit Gegnern und Kritik an ihren Aktionen
  • Schmutzige Techniken in Medien und sozialen Medien.

Thema 6: Politische Reden schreiben.

  • Die Wissenschaft der Überzeugungskraft.
  • Der politische Führer als Hauptquelle für die Vorbereitung öffentlicher Reden (wie man in das eindringt, was der Kandidat zu sagen bereit ist).
  • Chips, Memes und auffällige Aussagen als Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen.
  • Die wichtigsten Schritte bei der Vorbereitung öffentlicher Reden:

1) Recherche über das Publikum (Soziologie, Demografie und soziale Merkmale);

2) Entwicklung einer Redeidee (das Hauptthema der Botschaft);

3) Erstellung eines Argumentations- und Beweissystems (Auswahl von Fakten, Zahlen, Expertenbewertungen, Kreativität und Humor)

4) Rationale Textstrukturierung (Bedeutung und Stilistik);

5) Aufführung der Rede, mehrfache Intonation und Auswendiglernen.

  • Vorbereitung einer Führungskraft auf die Teilnahme an einer Pressekonferenz, einer öffentlichen Debatte.
  • Vorbereitung einer Führungspersönlichkeit auf schwierige Fragen des Publikums, aggressive öffentliche Debatte mit Gegnern: Suche nach Schwachstellen der Gegner.

Thema 5: Die Rolle der Soziologie in der politischen Kommunikation.

  • Wie man in eine politische Kampagne eintritt: ein grundlegendes soziologisches Audit.
  • Arten der soziologischen Forschung: Basisbefragung (Sondierung); ergänzende Befragung (Trendbefragung); regelmäßige Panelbefragung (regelmäßige Beobachtung während politischer Kampagnen: Veränderungen und Verschiebungen in der Stimmung der Wählerschaft); Fokusgruppen (Testen von Produkten und Ideen, Untersuchung von Motiven des Wahlverhaltens); Expertenbefragung (Zeit- und Kostenersparnis – eine Möglichkeit, ein erstes Feedback zu erhalten).
  • Die Mediatisierung von Umfragen als Mittel zur Wahlmanipulation: wie man den Medien die richtigen Daten verkauft.
  • Über die Bedeutung und Schädlichkeit von Meinungsumfragen.
  • Die Führungsfalle in der Politik aus der Sicht der Umfragen.

Thema 7: Instrumente der politischen Kommunikation.

  • Die Grenzen und Möglichkeiten der Propaganda.
  • Vereinfachung und Wiederholung als Grundprinzipien für die Organisation der Informationswirkung und die Durchsetzung eines Standpunkts.
  • Propaganda in den Medien und im Internet: wirksame Formate und Technologien.
  • Die Entmenschlichung des politischen Gegners: die Rolle von Angst und Hass.
  • Wie man dem Wähler ein Schwarz-Weiß-Bild der Wahrnehmung aufzwingt.
  • PR-Techniken als Mittel, um die Wirkung nicht zu mildern, sondern zu verstärken.
  • Feedback als Illusion oder die Nützlichkeit der zweiseitigen Kommunikation in der Politik.
  • Grassroots als nicht-mediale Methode der Kommunikationswirkung: Feldarbeit und Zuhören.
  • Die Rolle von Grassroots-Technologien in der Krisenkommunikation.